Die Feuerwehr Sulding hat den Missstand behoben, dass man die Sirene nur über die Leitstelle auslösen konnte. Das teilte Suldings Feuerwehrkommandant Johannes Stuckenberger seinen Kameraden auf der gut besuchten Generalversammlung mit.
Sulding – „Kurioserweise war es bislang so, dass die Sirene am Feuerwehrhaus in Starzell zwar eine Notstromversorgung über mehrere Tage hat, sich aber nur von der Leitstelle aus auslösen ließ“, erklärte Suldings Feuerwehrkommandant Johannes Stuckenberger seinen Kameraden im Gasthaus zur Linde in Hohenpolding.
Zahlreich waren Mannschaft und Vereinsmitglieder, oft mit Partner oder Partnerin, zunächst zum gemeinsamen Abendessen und der dann folgenden Generalversammlung seiner Einladung gefolgt, um auf das Jahr 2022 zurückzublicken. Erst vor wenigen Wochen hatte man den kuriosen Missstand behoben, seither kann jeder Feuerwehrler, aber auch jeder Bürger die Sirene auslösen, in dem er eine dünne Scheibe einschlägt und dann den Druckknopf betätigt.
Die Sinnhaftigkeit dieser Einrichtung hatte sich zuletzt bei der Nachbarwehr in Hohenpolding beim Starkregen an Pfingsten erwiesen, als die Notrufnummer überlastet war, berichtete Stuckenberger und fügte an, dass jedoch die Handyalarmierung davon unabhängig ist. Dabei betonte er, dass diese stets eine Zusatzalarmierung ist: „Die Sirene ist nach wie vor die zuverlässigste Alarmierungseinrichtung.“
Einen kleinen zeitlichen Vorteil hat die Alarmierung über die neue App Alamos allerdings, darüber hinaus wurde auch in die Digitalisierung des Feuerwehrhauses investiert: Ein per Bewegungsmelder aktivierbarer Bildschirm informiert die Ausrückenden schnell über den Einsatz, Kreidetafel und Fax haben somit ausgedient.
Moderne Technik ist in Starzell also kein Problem, der Platz hingegen schon eher. Schuld daran ist unter anderem die sehr erfolgreiche Arbeit der Jugendwarte Elisabeth Niedermaier und Michael Scherzl mit unterstützendem Team: Schon wieder ist die Zahl der Jugendlichen gestiegen, 15 Jungen und Mädchen verbringen jetzt regelmäßig ihre Freizeit mit Vorausbildungen für den Feuerwehrdienst, aber auch anderen gemeinsamen Freizeitgestaltungen.
Zusammen mit den 52 aktiv Feuerwehrdienstleistenden ergeben sich mittlerweile 24 fahrbare Spinde, die „überall in der Fahrzeughalle verteilt stehen, wo gerade Platz ist“, so der Kommandant. Für den Anbau an die Ostseite des Feuerwehrhauses ist ein Gespräch mit Bürgermeister Alfons Beilhack und den Gemeinderäten im März die nächste Etappe. Im Frühjahr soll auch eine Gemeinschaftsübung mit mehreren Wehren der Umgebung stattfinden, zweimal möchte man gemeinsam mit der Nachbarwehr Hohenpolding den Ernstfall proben.
2022 rückten die Suldinger 21 Mal aus, ein neuer Spitzenwert. Bei mehr als der Hälfte der Alarme leisteten sie technische Hilfe, in einem Fall auch Umwelthilfe, Öl war in ein Gewässer gelangt. Eine reine Brandwehr sind die Freiwilligen Rettungsorganisationen schon längst nicht mehr. Und auch auf die „Blackout“-Gefahr ging Stuckenberger ein: „Es ist im Grunde nicht Kernaufgabe einer Feuerwehr, hier Vorsorge zu treffen, wenn durch die Folge von Stromausfall Telefonnetze nicht intakt sind, wird der Bürger in Not aber vermutlich als erstes zur Feuerwehr fahren.“
Florian Pleiner, künftiger Kreisbrandinspektor und Kommandant der Hohenpoldinger Feuerwehr, pflichtete dem bei: „Die Einsätze werden immer mehr und immer vielfältiger. Aber es ist ein gutes Gefühl, jemandem helfen zu können.“ fh